Wissen, das begeistert? Werde Autor, und schreibe ein Sachbuch!

Manchmal überraschen uns Menschen und erweitern unseren Horizont. Weil sie Überraschendes machen, Besonderes können, Spannendes erlebt oder Krisen erfolgreich gemeistert haben, spezielle Fachkenntnisse haben, echte „Anpacker“ oder Unternehmer im wahrsten Sinne des Wortes sind, Dinge mit anderen Augen sehen, neue Verbindungen und Perspektiven aufzeigen oder very special Hobbies praktizieren. Sie sind, jeder auf seine Art, Spezialisten in eigener Sache und könnten darüber vermutlich viele Geschichten erzählen. Spannende, kenntnisreiche, unterhaltsame, äußerst interessante, inspirierende, abwechslungsreiche, nachdenkliche, philosophische, aber auch traurige, schicksalhafte und berührende.

Wie beispielsweise ein ehemaliger Ingenieur, der seit 7 Jahren tagtäglich durch New York geht, mit dem Ziel, jeden Kilometer Straße von New York abzuwandern (insgesamt 13.000) und die Stadt so wie kein zweiter zu kennen. Er wäre mit Sicherheit der ideale Autor für einen kuriosen und äußerst kenntnisreichen Reiseführer über New York.

Oder die Geschichte des Unternehmers, der jahrelang erfolgreich ein Familienunternehmen leitete, bis er sich schließlich entschloss, es schweren Herzens zu verkaufen. Die vielen Hürden und Stolperfallen, die dieses Unterfangen mit sich brachte, aber vor allem deren erfolgreiche Überwindung waren für ihn die Initialzündung für sein neues Business: Er wurde Spezialist für Unternehmensnachfolge. Und als solcher so erfolgreich, dass er ein Buch mit eben diesem Titel auf den Markt brachte. Eine Art Bibel zum Thema „Unternehmensnachfolge“ mit vielen Tipps und Tricks, konkreten Beispielen und Ideen für erfolgreiches Loslassen.

Oder wie bei dem Unternehmensberater, der nach einem Burn-Out seinen Job schmiss und nun als passionierter Geschichtenerzähler in Altersheimen arbeitet und dort für viel Freude und Abwechslung sorgt. Seine leidenschaftliche Geschichte könnte für andere Anregung sein, ebenfalls ihr Leben grundlegend zu ändern, missliebige Strukturen hinter sich zu lassen und Neues zu wagen.

Oder wie die Geschichte einer englischen Hausfrau, die sich aus Langeweile autodidaktisch das Fotografieren beibrachte und ihre Liebe zu Krähen fotografisch immer weiter perfektioniert hat, so dass sie schließlich eine eigene Galerie eröffnet, in der sie ihre Bilder ausstellt und verkauft. Ihr inspirierendes DIY-Manual mit vielen Tipps und Tricks rund ums Fotografieren wäre bestimmt ein guter Ausgangspunkt, um auch andere für dieses Hobby zu begeistern.

Oder wie ein Journalist und selbsterklärter Mathefan, der äußerst unterhaltsame Matherätsel erfindet und in seinen Büchern zeigt, dass Mathematik nicht stumpfes Büffeln, sondern Spaß am Nachdenken und Finden genialer Lösungen ist.

Oder, oder, oder….

Geschichten gibt es so viele, wie es interessante Persönlichkeiten gibt. Manche haben ihre bereits aufgeschrieben und mehr oder weniger erfolgreiche Sachbücher geschrieben, andere zögern vielleicht noch und dann gibt es wiederum einige, die noch gar nicht auf diese Idee gekommen sind. Dabei bietet das Genre „Sachbuch“ hier ideale Möglichkeiten. Eben weil es so wahnsinnig vielfältig ist. Es gibt Sachbücher zu nahezu allen erdenklichen Themen, angefangen von A wie Angeln bis Z wie Zeitmanagement.

Expertise meets Storytelling – eine starke Kombi beim Sachbuch schreiben

Spezielle Kenntnisse und Fähigkeiten sowie eine gewisse Expertise in seinem Spezialgebiet sind in jedem Fall von Vorteil, wenn man/frau darüber nachdenkt, ein Sachbuch zu schreiben. Ein gehöriges Maß an Leidenschaft natürlich auch. Das sollte man dann idealerweise auch noch ansprechend verpacken können, damit es auch gerne gelesen wird. Zwar gibt es gerade im Bereich der Sachbücher viele, die eher wissenschaftlichen oder akademischen Anspruch haben und daher möglichst nüchtern und sachlich formuliert werden sollten, aber auch ihnen schadet ein gewisses Maß an Storytelling mit Sicherheit nicht.

Mit Storytelling ist auch nicht eine möglichst kreativer und unterhaltsamer Schreibstil gemeint, sondern vielmehr die Fähigkeit, eine Geschichte oder einen Sachverhalt möglichst lebendig und anschaulich darzustellen, um so die Aufmerksamkeit und Konzentration der Leser leichter zu gewinnen. Storytelling ist mehr als die nüchtern-sachliche Darlegung der reinen Fakten, vielmehr werden sie in eine Geschichte eingebunden, die neben Informationen im besten Fall auch Emotionen vermittelt. Gute Geschichten fesseln, begeistern und reißen mit. Sie hauchen nackten Zahlen Leben ein. Informationen erhalten via Storytelling einen Mehrwert, werden anschaulich vermittelt und bleiben so besser im Gedächtnis.

So ist beispielsweise „die Königin ist tot“ eine reine Information oder Nachricht, „am Abend vor der Hochzeit ist die Königin von einem eifersüchtigen Hofdiener erstochen worden“ hingegen ist eine Geschichte.

Sie lässt sofort Bilder im Kopf entstehen, und das weckt Emotionen, erzeugt Neugier und bleibt länger im Kopf. Und das ist mit Sicherheit das, was sich ein jeder Autor wünscht, auch und vor allem bei Sachbüchern.

Das Sachbuch – eine Entstehungsgeschichte, die beim Schreiben hilft

Das Thema steht, doch bevor man sich ans Schreiben macht, sollte man vorher ausgiebig recherchieren. Denn nur, wenn das Buch ein klares Konzept hat und zielgruppengerecht positioniert ist, hat es Aussicht auf Erfolg. Dafür ist kluge Recherche vonnöten. Idealerweise gilt es herauszufinden, zu welchem Themengebiet das Sachbuch gehört? Wie viele Bücher es bereits zu dem Thema gibt? Worin unterscheiden sie sich? Was ist das Alleinstellungsmerkmal des eigenen Werkes?

Für gute Erfolgsaussichten gilt hier die Faustformel: Je weniger Bücher es zu dem Thema gibt, je stärker das Alleinstellungsmerkmal und je höher der Expertenstatus, desto größer sind die Aussichten auf Erfolg!

Nach der Recherche kommt die Analyse. Auch hier helfen einige Fragen, um sich klarer zu positionieren.

  • Was soll das Buch erreichen? Den eigenen Expertenstatus ausbauen? Das Image eines Unternehmens verbessern? Mehrwert schaffen?
  • Wer ist die Zielgruppe, und wie groß ist sie?
  • Was will das Buch bei der Zielgruppe erreichen? Aufklären? Wissen vermitteln? Bestimmte Handlungen forcieren?
  • Ist das Buch eher Ratgeber, populäres Sachbuch oder Fachbuch? (Diese drei Kategorien haben sich auf dem Buchmarkt bewährt, deshalb versuchen Buchhändler und Verlage alle Sachbücher einer dieser drei Kategorien zuzuordnen. Auch lässt es sich so besser vermarkten.)

Nach diesen notwendigen Vorarbeiten geht’s auch schon direkt zur Planung des eigenen Buches. Als erstes muss ein Konzept her! Idealerweise bestehend aus einem knackigen, prägnanten und kurzen Titel, einem „roten Faden“, der in wenigen Sätzen Sinn, Ziel und Zweck des Buches benennt und was es für welche Zielgruppe an Mehrwert bringt. Und natürlich auch ein kurzer Hinweis zur eigenen Expertise, warum man glaubt, das Buch schreiben zu können und zu müssen.

Nach Konzept kommt Gliederung. Die einzelnen Kapitel können nun entlang des roten Fadens geplant werden und sollten alle wesentlichen Hauptpunkte in einer sinnvollen Reihenfolge auflisten. Gerne auch schon mit ersten aussagekräftigen Überschriften, die auf den jeweiligen Inhalt des Kapitels schließen lassen. Auch sollte der übliche Aufbau eines Sachbuches bestehend aus Einleitung, Hauptteil und Schluss berücksichtigt werden.

Anschließend geht es zur Feingliederung. Hier können erste Unterpunkte entwickelt werden und die Länge der jeweiligen Unterkapitel grob angedacht werden. So kommt man zu einer halbwegs realistischen Einschätzung des Gesamtumfangs des Werkes, das in der Regel meist 200 – 300 Seiten umfasst. Auch gibt die Feingliederung einen ersten Einblick in das spätere Inhaltsverzeichnis. Achtung: Alle, die planen, ihr Sachbuch mit Hilfe eines Verlags zu veröffentlichen, sollten diese Feingliederung gern mit dem Verlag absprechen und gegebenenfalls anpassen.

Die Verlagssuche – reine, aber feine Fleißarbeit

Wer sein Sachbuch mit Hilfe eines Verlags veröffentlichen möchte, sollte sich beizeiten auf die Suche nach selbigem machen. Auch hier gilt wieder: Ohne Fleiß kein Preis. Denn die Anzahl der Verlage ist groß. Es gibt die „klassischen“ Buchverlage, die sogenannten Publikumsverlage und daneben zahlreiche Fachbuchverlage, die vorwiegend oder ausschließlich Fachbücher verlegen, hier meist mit Fokus auf wissenschaftlichen Texten zu den unterschiedlichsten Themen. Auf Wikipedia findet man eine relativ umfangreiche Liste aller deutschen Verlage mit ihren jeweiligen Schwerpunkten.

Die Zusammenarbeit mit einem Verlag bietet eine ganze Reihe von Vorteilen:

Er berät und begleitet fachkundig den Entstehungsprozess des Buches und übernimmt in der Regel das Lektorat. Er regelt via Vertrag Rechteübertragungen und Honorar für den Autor und sorgt, nach erfolgreicher Veröffentlichung, für Werbung und Vertrieb. Die Suche nach dem passenden Verlag gestaltet sich mitunter schwierig und mühsam. Wer diese Arbeit scheut, kann sich auch gerne an einen Literaturagenten wenden. Dieser betreut als professioneller Dienstleister und Vermittler den Autor und vermittelt ihn an passende Verlage. Ein erfahrener Agent kennt sich auf dem Buchmarkt aus und weiß, welche Verlage an welchen Büchern interessiert sind. Er kennt sich aus mit den entsprechenden Verträgen, dem Urheberrecht und etwaigen Lizenzen. Seriöse Agenten sind den Verlagen bekannt und kennen die Lektoren. Natürlich arbeitet ein Agent nicht umsonst, in der Regel verlangt er für seine Dienste rund 15% des Autorenhonorars.

Wer sich selber für die Suche nach einem Verlag entscheidet, fängt am besten frühzeitig mit der Recherche an.

Folgende Fragen könnten hilfreich sein:

  • Gibt es thematisch ähnliche Bücher?
  • Von welchem Verlag? (Hier ist ein Blick in die Verlagsprogramme hilfreich, um in Frage kommende Verlage zu identifizieren)
  • Lieber großer Publikumsverlag oder spezieller Fachbuchverlag?
  • Fehlt in diesem Verlag ein Buch mit deinem Schwerpunkt?
  • Welche anderen Sachbuchverlage könnten Interesse haben?

Hat man eine Liste mit relevanten Verlagen erstellt, so sollte man mit der Kontaktaufnahme beginnen. In der Regel finden sich alle hierfür nötigen Infos auf den jeweiligen Internetseiten. Was in welcher Form wie (per Post oder via E-Mail) eingereicht werden soll? In der Regel ist hier ein Anschreiben mit den wichtigsten Eckdaten des Sachbuches, ein Exposé und ein Probekapitel gefragt.

Viele Verlage bitten darum, von telefonischen An- oder Rückfragen abzusehen, daran sollte man sich auch halten. Idealerweise meldet sich der Verlag bei Interesse zurück, das kann aber gerne auch einige Zeit dauern. Falls Interesse vorhanden, begleitet der Verlag dann den weiteren Entstehungsprozess. Natürlich zu seinen, vorher verhandelten Konditionen. Die sind von Verlag zu Verlag oft doch recht unterschiedlich, vor allem, was das Vorschusshonorar und das Autorenhonorar betrifft.

Falls die Suche nach einem passenden Verlag ergebnislos verläuft, gibt es immer noch die Möglichkeit, sein Buch selbst herauszugeben – in Eigenregie im Self-Publishing. Einfach schreiben und hochladen. Und dann auf den Erfolg warten. Kann funktionieren. Die Erfahrung haben immerhin schon eine Reihe von Autoren gemacht.

Wenn dir klar geworden ist, dass JETZT die ZEIT für dein BUCH gekommen ist, dann sollten wir miteinander reden.

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