In den Schuhen der anderen? Wir wäre es mal mit DEINEN?

Hey, liebe Winnetous. Heute spreche ich euch so an, denn ich weiß, dass unter euch Autoren sind, die Spuren hinterlassen wollen, müssen und auch werden.

Erwischt! Erwischt! Erwischt! Kennst du das auch, wenn du dich über jemanden in deinem Team ärgerst? Und dich fragst, wie jemand nur so unglaublich blöd sein kann? So schwer ist diese Aufgabe schließlich gar nicht. Kann ein einzelner Mensch tatsächlich echt so schlecht sein? Das gibt es doch alles gar nicht.

Was hat das mit unserer heutigen Thematik zu tun, den Schuhen der anderen? Es soll nicht darum gehen, dass Leute keine Fehler machen dürfen, ganz im Gegenteil. Jeder darf und kann Fehler machen, und auf diese Fehler kann man Feedback geben. Das ist ein ganz natürlicher Vorgang, und darum geht’s heute nicht. Ich habe stattdessen wieder mal eine Einladung für dich!

Zieh‘ mal andere Schuhe an!

Ich möchte dich einladen, vordergründig in den Schuhen der anderen zu gehen. Warum lade ich dich dazu ein? Ich erwische mich immer wieder selbst dabei, dass ich in meiner Familie und in meinem direkten Umfeld alles ganz genau weiß, was zu tun ist und was ja ganz, ganz sicher ganz, ganz viel besser wäre. Vielleicht kennst du das auch – es gibt Momente, in denen kann ich überhaupt nicht nachvollziehen, warum der eine oder der andere dieses oder jenes so oder so macht. Der entscheidende Punkt hier ist die Frage nach dem Warum. Warum kann ich nicht nachvollziehen, warum der eine oder der andere Dinge anders macht oder angeht, als ich selbst das tun würde? Ganz einfach: Ich kann das deswegen nicht nachvollziehen, weil ich noch nie in den Schuhen der Anderen gegangen bin.

Ein Beispiel, das mich inspiriert hat, kommt von Florian und aus dem Bereich der Altenpflege. Du, lieber Florian, hast davon in einem deiner letzten Workshops erzählt. Für den Hintergrund musst du wissen, dass Florian Altenpflege besser macht oder noch deutlicher gesagt: Er macht Teams in der Altenpflege groß. Mit „groß“ meine ich gut. Mit „groß“ meine ich Herz. Mit „groß“ meine ich einfach richtig, richtig stark. Florian nannte das Beispiel der fehlenden Erinnerung. Wie fühlt es sich wohl an, sich nicht mehr erinnern zu können, wie es vielen Menschen im Pflegeheim geht? Denk‘ man darüber nach.

Niemand kann jede Situation nachvollziehen

Was ich damit sagen möchte, ist: Manchmal erwische ich mich dabei, dass ich irgendetwas nicht weiß, aber so tue, als würde ich es ganz genau wissen. Keiner von uns kann aber alles wissen oder jede Situation eines jeden anderen Menschen nachvollziehen. Ich kann es nicht, du kannst es nicht, und das kannst du auch auf deine Eltern, deinen Partner, deine Geschwister, deine Kinder, deinen Onkel, Hund, Katze, Maus übertragen. Deswegen ist es so wichtig, sich in andere hineinzuversetzen, indem man sich die Schuhe der anderen unter die Füße bindet.

Das ist eine empathische, wichtige Aufgabe, und zwar nicht nur in deiner Beziehung, nicht nur bei deinen Kunden, nicht nur deinem Business. Nimm‘ dir mal eine Auszeit, und bind‘ dir mal einen Tag lang die Augen zu. Mach deine Welt mal dunkel, und geh‘ eine Stunde in den Schuhen von jemandem, der blind ist. Oder bind‘ dir die Schuhe von jemandem an, der nur noch sitzen kann, der nicht mehr gehen kann. Wie würde sich das für dich anfühlen? Ich selbst habe das auch noch nie gemacht, aber ich nehme mir das ganz fest vor.

Was ist da in der Reflexion für dich drin? Ich habe bei Twitter mal einen Spruch gelesen, und es geht mir hier jetzt nicht um Political Correctness oder so einen Scheiß. Du weiß ja, dass mir das nicht viel bedeutet. Aber, der Spruch war in dieser Richtung: Leute sagen, „Ich würde alles für meine Kinder tun!“, aber sie kritisieren Eltern, die mit ihren Familien in ein besseres Leben flüchten wollen. Genau das ist der Punkt – das sind die Schuhe der anderen! Das sind Schuhe, die sich ganz schön viele Leute mal anziehen sollten.

Welche Schuhe ziehst du dir für dein Buch an?

Was hat das alles mit Büchern und Autorencoaching zu tun? Hier kommt der Twist: Du hast mit deinem Buch endlich mal die Gelegenheit, in deinen eigenen Schuhen zu gehen! Ganz egal, ob dein Buch eine Autobiografie ist oder ob es im Sach- und Fachbuchbereich unterwegs ist!.

Du hast zwei Perspektiven in der Frage nach den richtigen Schuhen. Entscheide nach deinem Kopf, nach deinem Herzen, nach deinem Bauch oder wo sonst noch etwas passiert. Perspektive 1: Es könnte sein, dass du deinen Weg in deinen Schuhen einfach nochmal gehst und so dazu kommst, was richtig cool war und was nicht so cool war. Dass du zu Großartigem kommst, was du geleistet hast, oder zu richtigem Beschissenem. Perspektive 2: Du gehst endlich mal in deinen tatsächlichen Schuhen. Wie hätte es denn sein können? Wie soll es für die Zukunft sein? Was habe ich mir dabei gedacht? Welche Schuhe habe ich mir übergestreift, obwohl es gar nicht meine sind?

Das ist das, was eine Autobiografie, ein Buch kann. Das ist das, was ein Buch tut, was Schreiben macht. Ich könnte jetzt auch noch abschweifen zum Thema Tagebuch und warum tägliches Schreiben so eine gute Idee ist, und, und, und… Aber das spielt hier im Moment keine Rolle.

Übrigens: Ich beziehe dieses Thema immer auf mich, weil ich nur von meinen eigenen Schuhen sprechen kann. Ich kann und will das nicht für dich oder für jemand anderen entscheiden.

Wenn du denkst, dass du JETZT in deinen Schuhen gehen möchtest und die ZEIT für dein Buch gekommen ist, dann sollten wir miteinander reden!

> Podcast (08:45 Min)

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